
Auf gute Sachen muss man warten ("GOT" Fans wissen wovon ich spreche), deswegen kommt nach fast einem Jahr die Fortsetzung unserer Reise nach Bali. Unser
Housekeeper teilte uns mit, er würde dann am nächsten Tag gegen 12 Uhr da sein, wenn wir zum Mittag weg wären um aufzuräumen. Da dachte ich noch, dass wir dann bestimmt schon seit Stunden wach sind.
(Stimme aus dem Off: Waren sie nicht... )
Tatsächlich hat uns Kadek mit seinem Erscheinen geweckt, Jetlag sei Dank haben wir bis Mittag geschlafen und auch die nächsten drei, vier Tage kamen wir nur mit Mühe um 11 Uhr hoch um uns fertig
zu machen und das Haus zu verlassen. Was wir die ersten Tage gemacht haben: Essen gehen, in unserem 8x4m Pool chillen und einfach nur spazieren gehen um die
Gegend zu entdecken.
Seminyak ist als Stadtteil noch vor einigen Jahren quasi ein Dorf gewesen, davon merkt man heute überhaupt nichts mehr. Auf der Haupstraße reihen sich fancy Restaurants an Handmade Läden und
Massage Salons. Die Balinesen wissen worauf Touristen aus sind und haben alles getan, um diesen Ort so attraktiv wie möglich zu gestalten. Die Einheimischen sind hier sind sehr offen und
kommunikativ, gerade wir mit unseren hellen und blauäugigen europäischen Kindern, wurden ständig angesprochen und in Small Talk verwickelt. Man merkt, dass die Balinesen Kinder einfach lieben.
Nie hätte ich mir Helikopter Glucke mal vorstellen können mein Kind einer fremden Person zu geben, aber hier ist es das normalste der Welt für die Kellner das Baby auf den Arm zu nehmen, damit
Mama mal in Ruhe essen kann und es zu bespaßen. Dabei wurde auch selbstverständlich respektiert, wenn das Babymädchen auch mal keine Lust hatte in die ausgebreiteten Arme zu springen und lieber
bei mir bleiben wollte oder sie quengelig wurde und wieder zu mir zurück wollte. Davon können sich manche deutsche Personen eine Scheibe abschneiden, die schnell übergriffig die Kinder unter
Protest auf den Arm nehmen wollen oder der Mutter dann nicht zurück geben.
Die Restaurantsszene hier ist ein einziger Food Porn für mich. Hier gibt es alles und noch mehr. Wir haben zwar eine Küche in unserer Villa, aber die benutzen wir so gut wie gar nicht. Selbst
gehobene Kategorie mit Vorspeise, Hauptspeise, Getränke und Nachtisch für uns vier überschreitet nicht die 50 Euro Marke. So lassen wir es krachen mit Smoothie Bowls zum Frühstück, Burgern,
Pizza, Sushi und natürlich indonesischem Essen. Ich liebe das Essen hier und habe noch nie so gut zubereiteten Tofu gegessen. Auch Hähnchenspieße mit Erdnusssoße haben wir in Massen vertilgt,
sowie jeden Tag frisches Kokoswasser direkt aus der Kokosnuss getrunken. Der Preis von 2-3 Euro je nach Preislage ist eigentlich ein Witz. Auch ist mir aufgefallen, dass es nirgendwo mehr
Plastikstrohhalme gab, nur aus Papier oder Metall. Bali hat ein riesengroßes Müllproblem, dass haben wir auch später, als wir tiefer ins Land gereist sind mit eigenen Augen gesehen.
Auch das Obst hier ist zum niederknien! Drachenfrucht so pink, dass man kaum hinschauen kann und große saftige Papayas. Jedes Mal wenn ich hier in Deutschland eine Papaya sehe, möchte ich fast
weinen wie mickrig die sind. Später werde ich noch berichten wie unsere Housekeeperin in Ubud mich jeden Morgen mit frischer Papaya zum Frühstück verwöhnt hat.
Für die Kinder war unser Pool natürlich ein Highlight. Pimie war gar nicht rauszukriegen und es existieren wahrscheinlich eine Million Fotos und Videos von ihm im Pool. Wir sind auch nach ein
paar Tagen zum Strand runter gelaufen und es war das erste Mal für mich, dass ich so hohe Wellen gesehen habe. Also solche bei denen sich surfen wirklich richtig lohnt. Ohne Kinder hätten wir uns
bestimmt sofort aufs Brett gestellt und Surf Lessons genommen, aber stattdessen haben wir andere schöne Sachen gemacht...wie Pimie voll bekleidet aus dem Wasser zu fischen oder das Babymädchen
daran zu hindern sich die nächste Tonne Sand in den Mund zu schaufeln. Ich war danach der festen Meinung, wenn sie das ohne Magen-Darm Infekt überlebt hat, dann kann sie in Deutschland von mir
aus einen ganzen Sandkasten leer futtern. Jeder der mich kennt, weiß auch wie sehr ich es Liebe wenn alles voller Sand ist... NICHT. Aber wir waren öfter Abends am Strand unterwegs, da sich dort
ein Café/ Restaurant ans nächste reihte. Mit den typischen bunten Schirmen und Sitzkissen perfekt um den Tag ausklingen zu lassen. Wenn die Sonne untergegangen ist (was tatsächlich um 17 Uhr der
Fall war), gab es auch überall Live Musik. Meine liebste Erinnerung daran ist, wie Pimie seine Schwester an den Händen genommen hat und neben der Bühne mit dem Musiker versucht hat mit ihr zu
tanzen.
Wir haben eine wunderschöne und entspannte Zeit in Seminyak erlebt und rückblickend war es mit dem Jetlag und der Umgewöhnung in einem fremden Land zu sein, der perfekte Einstieg für uns. Jetzt
darf es mit viel Kultur und dem ursprünglicheren Leben auf Bali weitergehen und bringt uns zu "Teil 3" oder "Ubud - Kultur und das Robinson Crusoe
Haus".




