Unsere Bali Reise mit Kleinkind und Baby - "Teil 1" oder "Die Anreise"

Island of gods
Island of gods

So und nun standen wir am Flughafen, mit Sack und Pack (und ungefähr 1000 Snacks) und Baby in der Trage. Da wir ja sowieso das Gepäck hätten abgeben müssen und ich schon vorher Sitzplätze reserviert hatte, haben wir das mit dem Online Check-in gelassen. 


Eine weise Entscheidung: Die Schlange am Gepäckabgabeschalter war viel länger als die am normalen Schalter. 

Als wir die Bordkarten erhalten sehe ich, überglücklich, dass wir Plätze in der ersten Reihe bekommen haben. Ich konnte diese Plätze vorab  nicht übers Internet reservieren und der nette Mann am Schalter teilte mir mit, dass diese Reihe speziell für Gäste mit Babies oder körperlichen Einschränkungen freigehalten wird.

Ich nahm das als gutes Zeichen war mir zwar klar, dass das Babymädchen sowieso nicht in dem Babybettchen (sog. "Babybassinet") schlafen würde, aber immerhin hätte sie vorne Platz um etwas rumzukrabbeln und zu spielen. Es war wirklich Gold wert diese Plätze zu haben und ich kann es jedem mit Baby nur empfehlen. Selbst wenn ihr das Bettchen nur als Ablage für Snacks und Spielzeug nutzt.


Bei der Sicherheitskontrolle ist der Sohn schon ganz aufgeregt und findet alles ziemlich interessant. Warum muss Papa den Apfel aus dem Rucksack vorzeigen? Wie sieht der Zollbeamte den Inhalt der Taschen auf seinem Bildschirm? Netterweise darf er mal über die Schulter lunschen und die Beamtin meinte unser Apfel "wäre wohl besonders saftig". Alle wünschen uns viel Spaß bei unserem Familienabenteuer und dann stehen wir auch schon in der Abflughalle. Das war der weniger spaßige Teil, denn der Wartebereich war klein und vollgestopft mit anderen Reisenden die uns, auf unserem ersten Teil der Reise Richtung Doha, begleiten würden. 

Die Kinder rannten/krabbelten ganz aufgedreht durch die winzigen Gänge und ich sah in einigen Gesichtern die Furcht, die nächsten Stunden mit zwei kleinen lauten Plagegeistern auf engstem Raum zu verbringen. Ich fragte mich derweil, ob das ganze hier wirklich so eine gute Idee war....das Babymädchen war schon recht müde ergo sehr quengelig, der Sohn ungeduldig und aufgeregt. 


Endlich konnten wir uns Richtung Flugzeug begeben und leider ist hier in Deutschland irgendwie nix mit Priority Boarding für Familien (da muss echt noch dran gearbeitet werden...Servicewüste und so). Also mit ungeduldigen Kleinkind und halb in der Trage schlafendem Baby den Menschenmassen hinterher. Als wir endlich im Flieger sitzen ist es kurz vor 23 Uhr, kurzes Bangen, da von 23 - 6 Uhr Flugverbot am Flughafen herrscht. Aber wir haben Glück und können starten. Das Babymädchen ist friedlich an der Brust nuckelnd eingeschlafen und hat den Start verpennt. 


Pimie ist zwar einige Male mit uns geflogen, aber der letzte Flug war schon etwas her und so war der Start für ihn wieder sehr aufregend. Das Beschleunigen und Rütteln und Schütteln hat ihm keine Angst gemacht, im Gegenteil, er fand es toll (das hat er wohl von mir, ich liebe dieses Fahrstuhlgefühl beim abheben :)) Ich dachte ja, dass er danach schnell einschlafen würde, schließlich sollten wir "nur" 6 Stunden fliegen, also kein langer Nachtschlaf für so kleine Kinder. Er hat aber noch das warme "Abendessen" (Qatar Airways hatte spezielle Kindermenüs) das tatsächlich trotz der Uhrzeit serviert wurde gegessen und bis ca. halb zwei Tablet geguckt. Das Babymädchen schlief auf meinem Schoß eingekuschelt in eine Decke und halb abgeschirmt von einem Stillschal (auch als "Schutz" gegen den Zug der Klimaanlage). So verbrachte ich vor mich hindämmernd die nächsten Stunden, da richtiges Schlafen mit Baby auf dem Schoß nicht möglich war. Aber darauf hatte ich mich ja schon mental eingestellt. 


Wir landeten also gegen 05:00 Uhr Ortszeit in Doha, die Außentemperatur kletterte schon weit über 20 Grad. Die Kinder waren natürlich sehr müde, aber trotzdem recht gut gelaunt und neugierig was sie jetzt außerhalb des Flugzeugs erwartet.


Der Flughafen in Doha ist wirklich super ausgestattet und beherbergt einen Spielplatz mit einem Kleinkind-Bereich der laufend von einem dafür zuständigen Mitarbeiter aufgeräumt und ordentlich gehalten wird. Sowas familienfreundliches hatten wir ja auch noch nicht erlebt. Das hellte unsere Stimmung wieder etwas auf nachdem wir (unserer Meinung nach sinnlos) nach dem verlassen des Flugzeugs nochmal durch einen Security Check mussten. Dort war natürlich alles proppenvoll nachdem mehrere Flieger fast zeitgleich gelandet sind. Die Kinder machten ganz gut mit aber man merkte ihnen an, dass sie dringend Bewegung brauchten. Das holten sie dann am Spielplatz nach und so gingen die fast 3 Stunden Zwischenstopp schnell rum und wurden gut genutzt.  


Beim Boarding hatten wir dieses mal den Vorteil des "Priority Boardings" wir durften also mit als erste ohne drängeln und Warteschlange ins Flugzeug. Ein Segen, da die Kinder mit wenig Schlaf und toben auf dem Spielplatz nun todmüde einschliefen, sobald wir auf unserem Platz saßen. 


Nun stand uns die Etappe vor, vor der es mir am meisten graute: ein 10 Stunden Tagflug, also viel wache Zeit zum überbrücken. 

Doch es kam ganz anders als erwartet...


Pimie schlief 5 Stunden und das Babymädchen sogar fast 6 Stunden! Durch die "kurze Nacht" und das beruhigende Schaukeln und Rauschen des Flugzeugs haben die beiden geschlafen wie Engel. Ich hatte ja schon gelesen, dass Kinder im Flugzeug viel schlafen, aber nicht so recht daran geglaubt. Jetzt kann ich es aber bestätigen. Mit Essens- und Snackpausen und Erkunden des Flugzeugs (und natürlich Tablet für den Großen) gingen die restlichen Stunden tatsächlich ohne großes Drama oder Langeweile vorbei. Ich war so erleichtert!!! Und dachte mir dabei, wie viel Gedanken ich mir doch, so unbegründet, vorab gemacht habe. Dabei hatte ich alle Tricks die man so nachlesen kann angewendet: Neues Spielzeug für das Babymädchen, viele leckere Knabbereien, Quetschis etc. und Lieblingsserien auf dem Tablet für Pimie. Hat auch alles super funktioniert. Wir mussten zwar abwechselnd dem Babymädchen bei ihren Erkundungen durch die Boardküche hinterherrennen, aber das war okay solange keiner weinte und schrie. Ein bisschen neidvoll betrachtete man zwar schon die anderen Passagiere, eingekuschelt in eine Decke mit einem schönen Film, aber darauf hatten wir uns schon mental eingestellt und gewusst, dass es nicht viel Schlaf für uns geben würde. 


So landeten wir also gegen 21 Uhr Ortszeit in Denpasar und konnten es kaum glauben, dass wir es hinter uns haben. Natürlich hatten wir noch die Fahrt zu unserer Unterkunft vor uns, aber wir mussten in kein Flugzeug mehr steigen. 

Die Einreise wird für Familien auf Bali erleichtert, da es einen gesonderten Schalter für Familien mit kleinen Kindern gibt. Da nur noch eine andere Familie mit ebenfalls einem Kleinkind und einem Baby vor uns stand, ging es super schnell. Dafür standen wir dann mit den Massen in der Schlange um unsere Zolldeklaration abzugeben. Pimie hatte nun schon langsam keine Geduld mehr, was total verständlich war und er meckerte rum, dass er nicht warten will. Da mussten wir nun leider durch, aber es ging dann doch recht zügig. Womit wir wirklich Pech hatten war die Gepäckausgabe...sagen wir mal so, die Balinesen haben die Schnelligkeit in der Hinsicht nicht gerade erfunden. Wir haben tatsächlich eine Stunde auf unser Gepäck gewartet und wir waren bei weitem nicht die letzten die am Band standen. Die Kinder hatten nun endgültig die Schnauze voll und wir wollten nur noch raus aus dem Flughafen und unseren Fahrer finden. Wir waren nur schon fast 24 Stunden unterwegs, wir Eltern ohne richtigen Schlaf, die Kinder mit viel zu wenig Schlaf. Als wir den Security Bereich verließen, bekamen wir erstmal einen Schock. 

Dort standen ungelogen über 100 Balinesische Männer hinter einer Absperrung und wedelten mit beschrifteten Blättern. Ich dachte nur "Oh mein Gott, wie soll ich hier unseren Fahrer finden?" Wir hatten vorab über die Vermieterin unserer Unterkunft einen Fahrer organisiert, der uns abholen sollte. Es wäre zwar billiger gewesen am Flughafen ein Taxi zu nehmen, aber die umgerechnet 20 € waren es allemal wert sich nach der langen Reise nicht noch mit anderen um ein Taxi streiten und dann noch verhandeln zu müssen. Ich fand dann, überraschenderweise, auch schnell unseren Fahrer. Einen jungen, sehr sympathischen Kerl namens Gadeh, der sich beherzt unsere beiden großen Koffer packte und durch den Trubel zum Parkhaus lotste. Die schwüle Wärme und der zügige Marsch ließen uns ganz schön schwitzen, vor allem mich mit dem Babymädchen in der Trage. Wir waren froh endlich im klimatisierten Auto zu sitzen und ließen erstmal alles auf uns wirken. Was sofort auffiel, der dichte Verkehr und die chaotische Fahrweise der Balinesen :) wir mussten sehr über Pimie lachen der total baff von den vielen Palmen war. "MAMA, GUCK MAL NOCH EINE PALME!"

Nach ca. 20 Minuten Fahrt, die wir nett plaudernd mit Gadeh verbrachten (das sollten wir noch erfahren, gehört zur Art der Balinesen) kamen wir endlich in der Villa Tao in Seminyak an. Der Housekeeper Kadek (nicht der letzte dem wir mit diesem Namen begegnen werden) empfing uns sehr freundlich und hatte volles Verständnis dafür, dass wir völlig fertig waren. Eine schnelle Tour durch die Villa mit kurzer Einweisung und schon verabschiedete er sich mit dem Hinweis er werde morgen Mittag zum Aufräumen vorbeikommen. 


Und da waren wir und konnten es kaum fassen, dass wir tatsächlich um die halbe Erde geflogen sind...mit Baby und Kleinkind...und das es garnicht so schrecklich war. Dann taten wir, worauf wir schon lange gewartet hatten, wir zogen uns aus und sprangen erstmal alle (um 01:00 Uhr Ortszeit) in den Pool um uns abzukühlen.


Mehr zu unserer Unterkunft und der ersten Etappe unserer Reise dann in "Teil 2" oder "Das bunte Seminyak"



So lässt es sich fliegen
So lässt es sich fliegen
Der Flughafen in Doha
Der Flughafen in Doha
Schlafen auf dem Flug von Berlin nach Doha
Schlafen auf dem Flug von Berlin nach Doha
Spielplatz auf dem Flughafen in Doha
Spielplatz auf dem Flughafen in Doha

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