
Mein Sohn, mein süßer kleiner Mann, der im Juli schon 4 Jahre alt wird.
Man könnte sagen, er ist ein typischer Junge, aber ich mag solches Schubladen-Denken nicht und er ist weit davon entfernt typisch zu sein. Er liebt weibliche Disneyfiguren, die Farbe pink und hat sich vom Weihnachtsmann eine Puppe gewünscht. Er ist intelligent, wortgewand, witzig und mitfühlend. Aber auch laut, trödelig und schafft es mich manchmal in den Wahnsinn zu treiben. Er langweilt sich schnell und muss ständig neu gefordert werden, passiert das nicht macht er Blödsinn. Alles wird zum hämmern benutzt, Tapeten sind zum bemalen da und Betten und Sofas sind zum toben. Aber nutzt es wirklich ständig mit ihm zu meckern?
Wenn er sehr aufgeregt ist z.b. wenn etwas tolles bevorsteht, dann ist es gefühlt noch schlimmer. Wenn wir einen schönen Nachmittag mit Freunden beim grillen verbringen, dann ist es meistens mein Kind, dass ermahnt wird "dieses oder jenes" nicht zu tun. Es mag daran liegen das die anderen Kinder im Freundeskreis jünger sind und unsere Freunde strenger sind, aber es ist trotzdem ein blödes Gefühl. Ich persönlich sehe manches nicht so eng, so lange er kein anderes Kind verletzt oder etwas kaputt macht. Ich versuche auch immer ruhig mit ihm zu reden und ihn mal zu einer 5 min. Auszeit zu "zwingen" damit er ein bisschen runterkommt. Mit zwingen meine ich, dass er dann halt mal bei mir sitzt und ein paar mal tief ein und ausatmet, bevor er wieder losrennt. Aber ich habe das Gefühl, dass die anderen erst zufrieden sind, wenn ich ihn anbrülle und mit erpresserischen Drohungen (á la "wenn du nicht hörst, fällt deine Gute Nacht Geschichte aus) zur Ordnung bringe. Das ist leider in der Vergangenheit schon mal vorgekommen, aber ich fühle mich damit so unwohl, dass ich an mir arbeite andere Strategien zu entwickeln. Mein Mann ist da deutlich strenger und holt öfter die "Drohkeule" raus, weswegen der Sohn dann natürlich schneller hört. Das Ende vom Lied ist dann, dass ich mir schon von Familienmitgliedern anhören musste ich hätte "ihn nicht unter Kontrolle" und "Bei Papa hört er aber besser".
Bäm! Das sitzt.
Ich bilde mir ein, dass ich einfach mehr Verständnis für ihn zeige...ich meine wenn wir den ganzen Tag mit Oma am See waren und er keinen Mittagsschlaf gemacht hat, ist mir klar warum er beim Abendbrot rumzappelt, mäkelig ist und schnell in Tränen ausbricht...Er ist einfach furchtbar müde. Den ganzen Tag hat er kooperiert und irgemdwann kann er sich halt nicht mehr "benehmen" und wird dann auch noch von Oma und Opa ermahnt still zu sitzen. Ich werfe dann immer ein, dass er doch müde sei etc. Aber so richtig anerkannt wird das nicht.
Warum werden Kinder immer wie kleine Erwachsene behandelt? Und wenn sie nicht funktionieren, dann wird geschimpft und gedroht.
Ich habe auch das Gefühl, dass man in eine richtige "Meckerspirale" verfällt und nur noch am motzen ist und das Kind dann noch unmotivierter wird zu kooperieren.
Ja, mein Kind ist immer das lauteste, tobt und steht gefühlt niemals still, aber er ist doch noch nicht mal vier Jahre alt und ich bin sicher mit 25 wird er das nicht mehr machen. Es ist ja auch nicht so, dass ich ihn nicht gar nicht erziehe, aber ich will nicht ständig rum motzen. Er soll seine Kindheit genießen dürfen und dabei frech, wild und wunderbar sein, so wie er jetzt ist.